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2.1. Die Entwicklung von Viagra

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Viagra wurde nicht als Potenzmittel entwickelt sondern sollte ursprünglich den Blutdruck senken. Dies sollte über den intrazellulären Botenstoff cGMP geschehen der mit dem Enzym Phosphodiesterase eine bedeutende Rolle bei der Tonusregulierung der Gefäßmuskulatur spielt. Durch Hemmung des Enzyms Phosphodiesterase-5 wird die Konzentration an cGMP erhöht.

Ausgangsprodukt für die Entwicklung war der bekannte PDE Hemmer Zaprinast.

Die folgende Animation zeigt die strukturelle Ähnlichkeit (im 2D-Bereich) von Zaprinast und cGMP.

Gewünscht war eine möglichst selektive Hemmung der Phosphodiesterase-5 (PDE-5). Es gibt aber 11 verschiedene Typen der Phosphodiesterase (PDE-1 bis PDE-11) und das Zaprinast war weder besonders spezifisch noch hemmt es die PDE-5 ausreichend gut.

So wurde die Struktur von Zaprinast systematisch verändert um die Hemmwirkung und die Selektivität zu verbessern. Dabei wurden über 1000 Strukturen getestet. Herausgekommen ist der Wirktoff Sildenafil (Viagra).

Die folgende Animation zeigt die strukturelle Ähnlichkeit (im 2D-Bereich) von Zaprinast und Sildenafil.

Die Hemmwirkung der verschiedenen Wirkstoffe auf die Phosphodiesterase läßt sich im Labor testen und durch den IC50 Wert ausdrücken. Je niedriger der Wert desto stärker wird das Enzym gehemmt.

Enzym Wirkstoff IC50
PDE-5 Zaprinast
Sildenafil
Tadalafil
Vardenafil
T-0156
T-1032
DMPPO
Dipyridamol
MBCQ
MY-5445		 0,76
0,004
0,005
0,0007
0,0002
0,001
0,003
0,90
0,019
0,5
PDE-6 Zaprinast
Sildenafil
Tadalafil
Vardenafil
Dipyridamol		 0,15
0,074
5,1
0,011
0,38
PDE-9 Zaprinast
Sildenafil		 29
7

Die PDE-6 ist an der Phototransduktion in der Retina im Auge beteiligt. Da auch Sildenafil dieses Enzym etwas hemmt kann es als Nebenwirkung zur Beeinträchtigung des Farbsehens kommen.

Bei der klinischen Prüfung stellte sich aber heraus das die Wirkung auf den Blutdruck nicht zufriedenstellend war. Man wollte die Studie eigentlich abbrechen aber einige Männer aus der Pilotstudie wollten die Therapie nicht beenden. Der Grund: Als Nebenwirkung klappte es im Bett besser.
So wurde aus der Nebenwirkung die Hauptwirkung und aus einem schlechten Herz-Kreislauf Mittel wurde ein erfolgreiches Potenzmittel.

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