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Das Landhaus Scherrer liegt in Hamburg Othmarschen. Dieses Menü wurde zum 35 jährigen Bestehen des Gourmetrestaurants Landhaus Scherrer angeboten.
Das Restaurant
Name | Landhaus Scherrer |
Straße | Elbchaussee 130 |
Ort | 22763 Hamburg |
Telefon | 040-8801011 |
Fax | 040-883070020 |
info[at]landhausscherrer.de | |
Webseite | www.landhausscherrer.de |
Das Menü (Menükarte als pdf)
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Dieses Menü orientiert sich an der Menüfolge wie sie zum Ende des 19. Jahrhunderts üblich war (Quelle Landhaus Scherrer).
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Das 13 Gänge Menü kostet 198 € pro Person, die korrespondierenden Weine dazu kosten 99 € extra. Für Mitglieder des Gourmet-Clubs kostete das Menü nur 99 €.
Der obligatorische Jahresteller mit einem erotischen Motiv.
Vor dem Menü wurde ein Brotkorb mit verschiedenen Broten und Butter gereicht. Es gab Baguette, ein sehr leckeres Oliven-Ciabatta und ein leckeres Körnerbrot (mit Sonnenblumenkernen, Leinsamen und Sesam).
Diese Vorspeise war ein Bausatz zum selbermischen. Links im Weck Glas ein geeistes Melonensüppchen, in der Mitte eine ausgehöhlte Melone als Suppenteller, rechts ein Kännchen mit einer Hummer-Bisque. Hinten links ein Schälchen mit ein paar Melonenkugeln und etwas Minze, in der Mitte ein Glas weißer Portwein ( Taylors Chip Dry White Port) und rechts ein Schälchen mit einem Flusskrebsschwanz. Es war sehr interessant die Komponenten unterschiedlich zu mischen, das fruchtige von der Melone, das nussige vom Hummer und die Süße und der Alkohol vom Portwein. Sehr lecker. Dekoriert war der „Teller“ mit einer Flusskrebskarkasse.
Die Steinpilze waren zart und aromatisch,
die Spaghettini perfekt
al dente. Abgerundet wurde das Gericht durch
ein Petersilien-Pesto,
sehr lecker. Dekoriert war das Gericht mit etwas frittierter
Petersilie
Der mit Kräutern (
Basilikum,
Spinat,
Kerbel)
gratinierte
Heilbutt war zart und saftig. Der
Gemüse-Safransud
war sehr fein und elegant abgeschmeckt und passte sehr gut dazu. Der Sud enthielt
Karotten,
Tomaten,
Oliven und
Staudensellerie. Alles sehr lecker, große Klasse.
Dekoriert war das Gericht mit etwas Basilikum. Der Rehrücklen war leicht rosa, wunderbar zart
und hatte ein feines Aroma, große Klasse. Umhüllt war er mit einer Scheibe
Speck. Dazu gab es ein
Sauerbraten-Ragout
das in Säure und Süße schön ausgewogen war, sehr lecker. In einem extra Schälchen wurde ein
Rote Beete
Eis gereicht das etwas zu betont säuerlich abgeschmeckt war.
Hier hätte ich mir mehr Kontrast zur Säure des
Sauerbraten-Ragouts
gewünscht. Dekoriert war das Gericht mit einer Scheibe Speck.
Zum Reh hatte ich ein Glas
Umathum Zweigelt. Die gebackene
Kükenbrust war zart und hatte eine schön
krosse Panade. Dazu gab es ein
Ragout vom
Kalbskopf mit
Gemüse
(Karotten,
Sellerie), eine leichte
Currysauce und etwas
Karotten-Ingwer
Luft, sehr lecker. Dekoriert war das Gericht mit etwas Petersilie
und Currypulver.
Die Jakobsmuschel war perfekt gegart, sehr aromatisch mit einer zarten Textur, große Klasse. Dazu gab es eine leicht säuerliche Tomaten-Vinaigrette mit kleinen roten und gelben Tomaten. Das Gewürz-Marshmallow auf der Jakobsmuschel kompensierte etwas die Säure der Vinaigrette, sehr lecker.
Das Limetten-Sorbet hatte ein kräftiges Aroma mit einer feinen cremigen Textur und wurde mit Champagner (Lanson Black Label) aufgegossen, sehr lecker und erfrischend.
Der Ziegenfrischkäse hatte ein
feines Aroma und war mit einem Salat aus Wildkräutern
und Blüten (unter anderem Blutampfer) angerichtet, ganz
lecker. Dekoriert war das Gericht mit einem Gemüsechip.
Dazu hatte ich ein Glas Spätburgunder
Spätlese von
Koehler-Ruprecht.
Ziegenkäse und
Wein sind für mich eine schwierige Kombination, ich habe den
Wein lieber hinterher getrunken.
Plockfinken ist wohl eine alter Eintopf, er enthielt grüne Bohnen, weiße Bohnen, kleine schwarze Bohnen, dicke Bohnen und Karotten. Die weißen Bohnen waren für mich eindeutig zu al dente aber sonst war es ganz lecker. Der krosse Ferkel-Speck war sehr zart und aromatisch und hatte eine krosse Haut mit feinen Röstaromen. Sehr lecker, Klasse, das habe ich bisher nur bei Nils Henkel besser gegessen. Dekoriert war das Gericht mit einer Scheibe Speck.
Die Tarte bestand aus drei Scheiben
Blätterteig, auf der unteren Scheibe eine Art
Puddingcreme mit
Brombeeren und auf der mittleren Scheibe eine Art
Mousse au Chocolat mit
Himbeeren, sehr lecker. Dekoriert war das Gericht mit
Vanillesauce,
Fruchtmark und etwas
Minze.
Dazu hatte ich ein Glas St. Patrik Beerenauslese von
Weingut Karl H. Johner, ein schöner
Wein mit einem ausgewogenen Süße-Säure Spiel.
Die Waffel war mit einer warmen Masse aus Wurstbrät?, Graupen, Tomaten und Karotten gefüllt. Dazu gab es ein Eis aus Helbing Kümmel. Herzhaft und lecker.
Der Brin d'Amour war in einer
dünnen Teighülle gebacken, durch die Wärme kam das Aroma das Schafskäses
und der Kräuter besonders gut zur Geltung,
sehr lecker. Das Quitten-Chutney
war dagegen geschmacklich etwas blaß, die Quittenwürfel eindeutig
zu hart. Dekoriert war das Gericht mit etwas Basilikum
.
Dazu hatte ich ein Glas Banyuls Reserva von der
Domaine La Tour Vieille.
Oben (v.l.n.r.)
Marzipan: Zartbitterschokolade, gefüllt mit einer weichen Marzipancreme mit kräftigem Bittermandelton
Weiße Schokolade: Weiße Schokolade mit einer weichen weißen Füllung
Pfefferminz: Zartbitterschokolade mit einer sehr weichen Füllung die nur einen dezenten Pfefferminzgeschmack hatte
Unten (v.l.n.r.)
Tonkabohne: Eine aromatische cremige Masse, sehr lecker
Calamansi: Zartbitterschokolade mit einer hellen Zitronencreme
Macadamia Nuß: Weiße Schokolade mit heller Nußcreme
Alles ganz lecker aber nicht herausragend.
Die Weinbegleitung hatte ich auf 4 Weine reduziert.
Die Weinbegleitung
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Zu dem Menü hatte ich eine Flasche Fürst Bismarck (0,75 l für 8,50 €).
Vor dem Menü hatte ich noch Gelegenheit ein längeres nettes Gespräch mit Julian Wehmann, mit dem ich auch bei der Reservierung telefoniert hatte, über Marketing, Foren und Blogs zu führen.
Der Service war sehr freundlich und zuvorkommend und gestaltete die 4,5 Stunden, die ich im Landhaus Scherrer verbracht habe auch durch nette Gespräche sehr kurzweilig.
Die Qualität des Essens entsprach dem was ich vom Landhaus Scherrer kenne und auch erwartet hatte. Besonders herausragend waren der Heilbutt, das Reh, die Jakobsmuschel und der Ferkel-Speck.
Den regulären Preis von 198 € finde ich allerdings schon etwas grenzwertig. Für diesen Preis bekomme ich das große Menü bei Herrn Thieltges, Herrn Bau oder Herrn Schnurr, und, auch wenn ich die Küche von Herrn Wehmann schätze, müßte ich nicht lange überlegen was ich vorziehen würde. Auch wenn es nicht ganz fair ist das Landhaus Scherrer mit Hotelgastronomie zu vergleichen.
Das Landhaus Scherrer belegt zur Zeit in Hamburg Platz 4 (Restaurant Ranglisten), hat 16 Punkte im Gault Millau und einen Michelinstern. Chef de Cuisine ist Heinz Wehmann, er hat auch einen Eintrag bei Wikipedia.
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