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Gourmetrestaurant Lerbach

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Das Gourmetrestaurant Lerbach ist das Restaurant des Schlosshotel Lerbach in Bergisch Gladbach. Wir besuchten das Restaurant Mittags auf dem Weg zu unserem Moselurlaub.


Das Schlosshotel Lerbach.


Die Inneneinrichtung ist schlicht und elegant.


Die Tischdekoration.

Das Restaurant

Name Gourmetrestaurant Lerbach
Straße Lerbacher Weg
Ort 51465 Bergisch Gladbach
Telefon 02202-2040
Fax 02202-204940
Email info[at]schlosshotel-lerbach.com
Webseite www.schlosshotel-lerbach.com

Ich hatte mich für das 19 Gänge Amuse Bouche Menü (125,00 €) entschieden (Menükarte als pdf) während meine Frau das Lunchmenü (110,00 €) mit einem Glas Champagner (Moët & Chandon Brut Imperiale) nahm. Normalerweise werden die Menüs nur Tischweise serviert aber hier machte die Küche zum Glück eine Ausnahme.

Es werden natürlich keine 19 Gänge einzeln serviert, sie werden in Gruppen zusammengefasst und gemeinsam serviert.

Vor dem Menü wurden noch einige Amuse Bouche, Brot und Butter gereicht.

Als Amuse Bouche gab es eine Aalcreme mit Apfel auf einem Stück Mürbeteig, feine Textur und intensives Aalaroma, sowie eine Tofucreme mit Birnen-Gelee auf einem mit Gewürzen aromatisierten Keks. Sehr lecker.

Zur französischen Salz-Butter gab es eine Rucolacreme.

Aus der reichhaltigen Brotauswahl hatte ich ein Roggenbrötchen ausgewählt.

Leber

  • Gebratene Gänseleber – Essigjus – Junger Mais – Maisschaum
  • Gebrannte Gänselebercreme – Praline mit Pumpernickel
  • Entenleberschnitte – grüner Apfel – Joghurt – Sonnenblumenkerne

Die gebratene Gänseleber war auf einer Maiscreme mit einem Maisschaum angerichtet. Zusammen mit dem leicht säuerlichen Jus sehr lecker. Dekoriert war das Gericht noch mit einem Popcorn.
Die Creme Brulee von der Gänseleber hatte einen feinen Schmelz und ein intensives Aroma. Als Beilage gab es eine Praline mit Pumpernickel. Sehr lecker.
Die Entenlebercreme wurde mit einem leicht säuerliche Apfel-Gelee und einer Joghurtcreme kombiniert. Ein Stück Karamell mit einer sehr zarten spröden Konsistenz ergänzte die Entenleber mit einer süßlichen Note. Dekoriert war das Gericht mit ein paar Sonnenblumenkernen. Ebenfalls sehr lecker. Dazu wurde ein Stück Brioche gereicht.

Fisch

  • Mild geräucherter Saibling – Holunderkapernvinaigrette – Kressepüree
  • Warme Pulposülze – Salbeicrumble – Calamarettisalat – Caldeiradagel
  • Loup de Meer – Schnittlauchsauce - Blumenkohlpüree

Der leicht geräucherte Saibling war sehr zart aber auch etwas salzig, das Kressepüree brachte eine leicht bittere Note dazu. Zusammen mit der Holunder-Kapern-Vinaigrette sehr lecker. Dekoriert war das Gericht noch mit etwas Kaviar.
Zur Pulpo-Sülze gab es einen Calamarettisalat mit Bohnen, etwas Salbei-Crumble und ein Caldeiradagel (das ist mir aber nicht aufgefallen).
Der Loup de mer auf Blumenkohl-Püree mit einer Schnittlauch-Sauce war sehr lecker, große Klasse. Dazu gab es noch dünne Scheiben kross gebratenen Blumenkohl, der Loup de mer war ausserdem mit einer dünnen Scheibe Gelee bedeckt.

Suppen

  • Erbsen-Minzsuppe – Sot l´Y Laisse vom Perlhuhn
  • Geeistes Melonensüppchen – Hummer
  • Wachtelbouillon – Morcheln – Sauerrahm

Das Erbsensüppchen bekam durch die Minze eine frische Note, sehr lecker. Als Einlage gab es ein Sot l´y laisse vom Perlhuhn.
Das Melonensüppchen war betont süß, für meinen Geschmack etwas zu süß. Durch die Kälte wirkte es aber trotzdem erfrischend. Als Einlage gab es etwas Hummer und ein Hummer-Eis.
Die Bouillon von der Wachtel mit den Morcheln war sehr kräftig und konzentriert, aber auch etwas zu salzig.

Fleisch

  • Maibock – Zweigeltessigjus – Liebstöckelkarotten – Ochsenmark
  • Confierter Schweinebauch – Bohnenkrautjus – grüne Bohnen – Birnenconfit
  • Rehbock aus der Eifel – Wermutjus – Speckerbsen – Rhabarber – Mousseronpilze

Der Maibock war zwar aromatisch, die Konsistenz war aber ziemlich fest, mit dem Messer mußte man schon etwas Kraft aufwenden. Als Beilage gab es Variationen von der Karotte, als ganze Karotte, in dünnen Streifen und als Karotten-Püree mit Liebstöckel. Sehr lecker.
Der Schweinebauch vom Märkischen Landschwein war sehr zart und aromatisch. Er wurde 36 h bei niedriger Temperatur (Sous Vide) gegart. Als Beilage gab es grüne und weiße Bohnen sowie eine Saubohne mit kleinen Würfeln Birnen-Kompott, große Klasse.
Der Rehrücken aus der Eifel war unglaublich zart und aromatisch. Für mich ein großer Unterschied zum Maibock, dazu noch ein paar Anmerkungen am Schluß. Als Beilage gab es Speck-Erbsen, Rhabarber und Mousseron Pilze. Mit dem Wermut-Jus und der säuerlichen Note vom Rhabarber sehr lecker, große Klasse.

Dessert

  • Mousse von Litschi und Rose
  • Creme Brulee von Vanille
  • Geliertes Holundersüppchen – Champagnercremesorbet
  • Soufflierte Creme von Mango & Passionsfrucht
  • Fondant von Vollmilch-Guanajaschokolade – Macadamia
  • Schokoladenspitz – Tamarillo
  • Eistrilogie (Sorbet von exotischen Früchten, Walderdbeersorbet, Muscovado-Kokoseis

Das Mousse von Litschi und Rose war sehr lecker, dekoriert war es mit einer Himbeere.
Die Creme Brulee von der Vanille war aromatisch und hatte eine schöne Konsistenz, sehr lecker.
Das gelierte Holundersüppchen mit Erdbeeren und einem Champagner-Sorbet war sehr lecker.
Das Sufflee von Mango und Passionsfrucht hatte eine zarte Konsistenz und war ebenfalls sehr lecker.
Das Fondant von Guanaja Schokolade mit Macadamianüssen war lecker.
Der mit Tamarillocreme gefüllte Schokoladenspitz war ebenfalls lecker.
Das Sorbet von der Moltebeere war sehr lecker, das Sorbet von der Walderdbeere war dagegen wenig aromatisch. Das Muscovado-Kokos-Eis war ganz interessant.

Nach dem Dessert wurden noch Süßspeisen und Pralinen gereicht.

Eine Heidelbeercreme mit einem Schokoladen-Biskuit, einer Mascarponecreme und Anisstreusel. Und ein paar Pralinen (ein Gelee, eine Trüffel (leicht salzig), ein Macaron und Gianduja).

Ein Blick durch das Fenster in den verregneten Garten.

Der Service war sehr nett und zuvorkommend. Alles war perfekt, für die Taschen wurden kleine Beistelltischchen bereit gestellt, Besteck wurde nur mit Handschuhen angefasst und Servietten wurden zwischendurch ausgetauscht wenn man den Tisch verlassen hatte. Trotzden war das Personal sehr locker und wir haben uns ausgesprochen wohl gefühlt.
Zum Schluß kam noch Herr Henkel an den Tisch und wir konnten ein nettes Gespräch führen. Dabei kam auch eine Frage zur Spache, die ich schon dem Service gestellt hatte. Was ist der Unterschied zwischen Maibock und Rehbock? Es liegt nahe, dass das gleiche Tier gemeint ist. Herr Henkel vertrat die Meinung, das beide Gänge sogar vom gleichen Fleischstück stammen. Wegen der deutlich unterschiedlichen Konsistenz mag ich das nicht glauben. Die zum Schluß überreichte Menükarte machte die Verwirrung komplett, dieser Gang stand dort als Simmerthaler Rinderfilet.

Das Amuse Bouche Menü bietet vielfältige Geschmackseindrücke mit einem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis.

Das Gourmetrestaurant Lerbach belegt zur Zeit in Deutschland Platz 8 (Restaurant Ranglisten) und hat drei Michelinsterne.

Nils Henkel hat auch eine eigene Webseite und einen Eintrag bei Wikipedia.

Zur Schluss konnten wir noch einen Blick in den Kräutergarten werfen


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