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Das Jacobs Restaurant ist das Gourmetrestaurant des Hotel Louis C. Jacob in Hamburg Blankenese.
Durch die Fenster hat man einen direkten Blick auf die Elbe und die vorbeifahrenden Schiffe. Im Sommer kann man auf der
Terrasse sitzen.
Das Restaurant
Name | Jacobs Restaurant |
Straße | Elbchaussee 401-403 |
Ort | 22609 Hamburg |
Telefon | 040-822 55 0 |
Fax | 040-822 55 444 |
jacob[at]hotel-jacob.de | |
Webseite | http://www.hotel-jacob.de/culinarium/jacobs-restaurant/ |
Das Menü (Speisekarte als jpg)
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Das 7 Gänge Menü kostet 164 €.
Zur Brotauswahl wurde Olivenöl, Butter und Fleur de Sel gereicht. Die Butter war als Kugel geformt die aber fest auf dem Brettchen ruhte, beim portionieren mit dem Buttermesser gab es jedenfalls keine Probleme.
Als erstes Amuse Gueule wurden 5 Kleinigkeiten gereicht. V.r.n.l. ein Feldsalat-Brioche mit einer Pilzcreme, ein Cupcake mit Entenbrust, grünem Spargel und einer Limettencreme, ein Hörnchen mit Sucuk und Weichkäse, ein Malz-Macaron mit geräucherter Forellencreme und Zwiebel sowie ein Parmesan-Cracker mit einer Tomatenmousse. Alles sehr fein mit z.T. kräftigen Aromen, sehr lecker.
Als zweites Amuse Gueule gab es eine Variation von Kartoffel und Zwiebel. Auf einer Kartoffelscheibe war eine von Spinat umhüllte Frischkäsekugel angerichtet. Dazu gab es einen Zwiebelsud. Sehr lecker, die Röstnoten des Zwiebelsuds passten gut zum Frischkäse.
Halber Hummer Beurre Blanc, Topinambur, Grapefruit
Der erste Gang kombinierte den halben Hummer mit einer Topinamburcreme, Topinambur, einer Beurre blanc und etwas Grapefruit. Der Hummer hatte ein feines Aroma, er hätte aber ruhig etwas zarter sein können (ein schärferes Messer wäre nicht schlecht gewesen). Star des Gerichts war die aromatische Beurre blanc, Klasse. Zusammen mit der Topinambur degradierte sie den Hummer zum Nebendarsteller. Dekoriert war das Gericht mit etwas Dill und Meerestrauben. Sehr lecker.
Fluss-Zander Kaviar d`Aquitaine, Champagner, Brunnenkresse
Der Zander wurde durch etwas Kaviar aus Aquakultur und ein paar Süßkartoffelchips ergänzt. Der Champagner-Brunnenkresseschaum war hocharomatisch und dominierte das Gericht ähnlich wie die Beurre blanc beim Hummer. Sehr lecker.
Gebratene "Jacobs"-Muschel Pastinake, Mandel, Zimt
Dieser Gang machte mich etwas ratlos. Die Jakobsmuschel war gut gebraten mit feinen Röstnoten. Kombiniert war sie mit einer Sauce die durch Mandeln eine nussige und durch Zimt eine weihnachtliche Note hatte. Dadurch kamen die nussigen Aromen der Jakobsmuschel überhaupt nicht zu Geltung (zwei Komponenten, die sich nicht ergänzten sondern eher bekämpften). Als Gemüse gab es Pastinaken im Form eines Pürees und als Blätter (?). Ganz lecker.
Etouffe Taube Pedro Ximenes Essig, Selim Pfeffer, Hokkaido Kürbis
Die Taubenbrust war rosa gegart, zart und aromatisch. Die geschmorte Keule wurde als kleiner Quader mit einem Stück Taubenfilet gereicht. Der Hokkaido Kürbis war als feines Püree und als leicht säuerliches, mit einem Hauch Ingwer abgeschmecktes Kompott zubereitet. Verbunden wurde alles durch einen konzentrierten aromatischen Jus der durch etwas Selim Pfefferschaum eine pikante Note hatte. Sehr lecker, Klasse.
Ochsenbacke "Sous Vide" Schmorjus, Chicoree, Schwarzwurzel
Die Sous Vide gegarte Ochsenbacke war zwar sehr zart, ihr fehlte aber etwas Aroma, das war im Chezfou deutlich besser gelungen. Dazu gab es Chicorée, Schwarzwurzeln, Champignons, Zwiebeln, Rosenkohlblätter und zwei Ravioli (gefüllt mit Chicorée und Rosenkohl ?) sowie ein aromatischer Jus. Sehr lecker.
Auswahl von Rohmilchkäse
Die Käseauswahl stammte überwiegend vom Affineur Volker Waltmann. V-l.n.r. Roquefort, Fienoso aus Südtirol (aus Kuhmilch, gereift mit Heu in einem Barrique), Brin d'Amour und Sainte Maure de Touraine. Die Käse waren gut aber nicht herausragend, normalerweise verzichte ich auch auf den Käsegang. Leider waren die Stücke nicht gut geschnitten, der Roquefort und der Brin d'Amour bestanden hauptsächlich aus Krümeln und auf das Endstück des Sainte Maure hätte ich auch verzichten können. Speziell der Roquefort machte einen etwas überlagerten Eindruck. Das habe ich in anderen Restaurants wie der Schwarzwaldstube oder dem Schlossberg deutlich besser erlebt.
Als Predessert gab es eine Kugel Panna Cotta mit Nashi Birne und einem etwas pikant pfeffrigen Sud und einem Sesamchip, sehr lecker.
Das zweite Predessert war ein Eis vom langen Pfeffer, umhüllt vom Schokolade mit etwas Zitrone. Interessant und sehr lecker.
Exotische Früchte Ananas, Maracuja, Kokos
Das Dessert war eine klassische Kombination von exotischen Früchten mit Kokos. In der Mitte hinten ein Mandarinen-Tamarinden Sorbet, Kokos-Parfait mit dunkler Schokolade, zwei Sphären mit Pina Colada und Kokosraspeln, eine Kokospraline im Stil von Raffaello sowie diverse Fruchtstücke und Tupfer von Ananas, Maracuja, Mango, Papaya und Wassermelone. Vielschichtig und sehr lecker, Klasse.
Zum Abschluß kam noch der Pralinenwagen vorbei und da konnte ich natürlich nicht widerstehen, schließlich waren die Portionen nicht gerade üppig.
Ich entschied mich für ein Birnen-Sorbet (schön aromatisch, es hatte aber für ein Sorbet eine etwas merkwürdige Konsistenz), eine Limette-Praline, ein Blaubeer-Törtchen, ein Pistazien-Törtchen mit viel Amaretto und einen Kosakenzipfel, bekannt geworden durch einen Sketch von Loriot. Alles sehr lecker.
Meine Frau schwärmte so von Ihrem Quarkbällchen und so mußte ich ihn auch noch probieren.
Zum Menü hatten wir zwei Flaschen Gerolsteiner Mineralwasser (0,75 l für 9,00 €).
Der Service war sehr freundlich und zuvorkommend. Chef de Cuisine ist Thomas Martin. Das Jacobs Restaurant bietet eine ausgezeichnete Küche die an diesem Abend bei mir aber einen etwas zwiespältigen Eindruck hinterließ. In Anbetracht zweier Michelinsterne und dem Ruf als bester Koch Hamburgs war unsere Erwartungshaltung auch entsprechend hoch. Trotz der Kritik, das Menü war teilweise Klasse, wie die Beurre Blanc, der Champagner-Brunnenkresseschaum, die Taube oder das Dessert.
Das Jacobs Restaurant belegt zur Zeit in Hamburg Platz 1 (Restaurant Ranglisten), hat 17 Punkte im Gault Millau und zwei Michelinsterne.
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