[zurück]

2.2. Zylinder-Zylinder II

[vor]

Jetzt erweitern wir unser mathematische Modell Zylinder-Zylinder I indem wir den 2. Zylinder entlang der y-Achse um den Offset a nach oben verschieben.


Abb. 12

An den Gleichungen des ersten Zylinders ändert sich nichts, beim zweiten Zylinder addieren wir den Offset a zu Gl. 9-5.

 

x = v1

9-1

 

y = R1 sin(u1)

9-2

 

z = R1 cos(u1)

9-3

 

 

x = R2 cos(u2)

9-4

 

y = a + R2 sin(u2)

9-20

 

z = v2

9-6

Wie beim ersten mal müssen wir die Gleichungen der Zylinder gleichsetzen.

 

v1 = R2 cos(u2)

9-7

 

R1 sin(u1) = a + R2 sin(u2)

9-21

 

R1 cos(u1) = v2

9-9

Jetzt lösen wir Gl. 9-21 nach sin(u1) auf.

 

9-22

Mit Hilfe von Gl. 9-11 drücken wir Gl. 9-22 als Cosinus aus.

 

9-23

Jetzt setzen wir geschickt die gewonnenen Formeln in die Gleichung zur Erzeugung des ersten Zylinders ein. Zuerst setzten wir Gl. 9-7 in Gl. 9-1 ein.

 

x = R2 cos(u2)

9-13

Jetzt setzen wir Gl. 9-22 in Gl. 9-2 ein.

 

y = a + R2 sin(u2)

9-24

Zuletzt setzen wir Gl. 9-23 in Gl. 9-3 ein.

 

9-25

Gl. 9-25 können wir noch vereinfachen indem wir R1 mit in die Wurzel nehmen.

 

9-26

Jetzt haben wir für x, y und z Gleichungen die nur noch den Parameter u2 enthalten. Wir ersetzten u2 durch den Parameter t und erhalten die gewünschten Formeln.

 

9-27
9-28
9-29


Abb. 13

In Abb. 13 sind die mit Gl. 9-27/28/29 berechneten Schnittlinien (t [0, 2 pi]) als Sweep-Nurbs (gelb) dargestellt. Da die Wurzel in Gl. 9-30 zwei Ergebnise liefert erhalten wir natürlich auch 2 Schnittlinien.
Der Ausdruck unter der Wurzel ist aber auch ein Problem, ab einem bestimmten Wert für a wird er negativ und die Wurzel ist nicht mehr reell.
Wir setzen den Ausdruck unter der Wurzel aus Gl. 9-25 gleich Null.

 

9-30

Wir lösen Gl. 9-30 nach a auf.

 

a = R1 - R2 sin(u2)

9-31


Abb. 14

Im ungünstigsten Fall gilt.

 

9-32

So gilt für Abb. 14 a < R1 - R2. Bei a = R1 - R2 berührt der kleine Zylinder die Oberkante des großen Zylinders.
Wenn a > R1 - R2 (siehe Abb. 15) gibt es nur noch eine Schnittlinie, bei a > R1 + R2 berührten sich die beiden Zylinder nicht mehr.


Abb. 15

Bei diesem Modell beschränken wir uns aber auf die Bedingung a < R1 - R2, d.h. der kleine Zylinder wird komplett vom großen Zylinder umschlossen.


[zurück] [Inhaltsverzeichnis] [vor]