[zurück] | 1. Die Wirkung von Viagra und Co |
[vor] |
Um die Wirkungsweise von Potenzmitteln verstehen zu können müssen wir uns erst einmal mit dem Ablauf einer Erektion beschäftigen. Wie jedes andere Körperteil auch wird der Penis über Arterien und Venen mit Blut versorgt. Im Normalphall fließt über die Arterien nur soviel Blut in den Penis wie über die Venen wieder abtransportiert wird. Bei einer Erektion ist das anders, es fließt über die Arterien deutlich mehr Blut in den Penis (bzw. die Schwellkörper) und der Blutabfluß über die Venen wird verringert.
Um das zu erreichen laufen im Körper eine vielzahl von Reaktionen in einer Kette ab.
Bei sexueller Erregung oder Stimulation wird in den Schwellkörpern (Corpus cavernosum) der Botenstoff Sticktoffoxid (NO) freigesetzt. Das Stickstoffoxid aktiviert das Enzym Guanylatzyklase. Die Guanylatzyklase wandelt Guanosintriphosphat (GTP) in zyklisches Guanosinmonophosphat (cGMP) um.
Das cGMP aktiviert die Proteinkinase G, was dann zur Entspannung der glatten Muskelzellen im Schwellkörper führt. Im Normalfall sind diese Muskelzellen angespannt und verhindern so ein übermäßiges Einströmen von Blut über die Arterien (Arteriae helicinae) in den Schwellkörper.
Wenn die Muskeln entspannt sind vergrößert sich der Gefäßquerschnitt und das über die Arterien in den Schwellkörper strömende Blut löst eine Erektion aus da gleichzeitig die Venen im Penis teilweise abgedrückt werden und so ein Blutstau entsteht. Bei der Erektion werden Drücke bis zum 10 fachen des arteriellen Blutdrucks erreicht und die Schwellkörper nehmen bis zu 40 mal mehr Blut auf wie im erschlafften Zustand.
Je höher die Spiegel an cGMP desto länger und stärker ist die Erektion. Der molekulare Gegenspieler des cGMP ist das Enzym Phosphodiesterase-5 (PDE-5). Die Phosphodiesterase-5 spaltet das cGMP zu GMP. Die Verringerung der cGMP Konzentration führt dann wieder zu einer Erschlaffung des Penis.
An dieser Stelle greifen die Potenzmittel Viagra, Cialis und Levitra ein, sie hemmen das Enzym Phosphodiesterase-5 und erhöhen so die Konzentration von cGMP. So kann es auch zu einer Erektion kommen wenn nur wenig cGMP gebildet wird.
Die Umwandlung von GTP über cGMP in GMP zeigt die folgende Grafik schematisch.
(diese Grafik ist komplett mit Cinema gemacht und somit der einzige Bezug dieser Arbeit zu Cinema 4D)Das Molekül GTP setzt sich aus der Base Guanin,
dem Zucker D-Ribose (in der linearen Form)
und 3 Molekülen Phosphorsäure zusammen.
[zurück] | [Inhaltsverzeichnis] | [vor] |