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Das weisse Haus

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Das weisse Haus liegt in Hamburg Neumühlen gegenüber dem Museumshafen Oevelgönne. Bekannt geworden ist das Restaurant durch den Koch Tim Mälzer, der bis 2007 dort kochte.
Seit 2010 kocht dort Boris Kasprik, ein junger Koch, der in seiner Laufbahn schon in einigen Sternehäusern ( De Karmeliet, Im Schiffchen, Louis C. Jacob) tätig war. Das weckte natürlich unser Interesse.

Das Restaurant

Name Das weisse Haus
Straße Neumühlen 50
Ort 22763 Hamburg
Telefon 040-3909016
Email info[at]das-weisse-haus.de
Webseite www.das-weisse-haus.de

Das Menü

  • Gebackene Praline vom Kalbsbäckchen, Bries, französisches Gemüse und Speckvinaigrette
  • Grüner Spargel vom Stampe Hof, pochiertes Landei und Sauce Albufera
  • Gebratene Entenstopfleber, Fliederbeerjus, Honig-Mairübchen und Spitzkohl
  • Rosa gebratener Rücken vom Eifel-Lamm, braisierte Frühzwiebeln und Pomme Anna
  • Mille-Feuille von Erdbeeren und Vanille mit Rhabarbersorbet

Der Preis für das 5 Gänge Menü beträgt 54,00 €.

Vor dem Menü wurden Brötchen ( Weizen, Roggen) und gesalzene Butter gereicht.

Als Amuse Gueule gab es ein Spargel- Süppchen. Ganz lecker aber sehr Sahnelastig. Dekoriert war das Süppchen mit etwas Petersilie und ein paar Croutons.

Das Kalbsbries war zart und hatte ein feines Aroma. Die Kalbsbäckchen in der Praline waren leicht gepökelt. Die kalten Gemüse ( Erbsen, Bohnen) waren nur leicht blanchiert und dadurch schön knackig. Die Speck-Vinaigrette hatte nur ein leichtes Raucharoma ohne die anderen Komponenten zu überdecken. Alles für sich ganz lecker, auch durch die unterschiedlichen Texturen von warm und weich bis kalt und knackig. Ein besonders harmonisches Gesamtbild stellte sich aber nicht ein.

Der grüne Spargel vom Strampe Hof war perfekt al dente gegart und aromatisch. Das pochierte Ei lag auf einem Bett aus knusprigen Fäden und war innen noch halb flüssig. Ergänzt wurde das Gericht durch eine Albufera Sauce und ein paar Kräuterseitlinge. Dekoriert was das Gericht mit etwas Petersilie und dünn gehobelten Streifen von grünem Spargel. Auch hier wieder ein schönes Spiel unterschiedlicher Texturen, vom zarten Spargel, dem sehr weichen Ei und den knusprigen Fäden.

Die gebratene Entenstopfleber war aromatisch und hatte eine zart schmelzende Textur. Als Beilage gab es mit Honig glacierte Mairübchen und Spitzkohl. Der Fliederbeeren- Jus war kräftig mit Schokolade abgeschmeckt. Dadurch duftete das ganze Gericht nach Schokolade, weniger wäre hier mehr gewesen. Das säuerliche Aroma der Fliederbeeren passte gut zu den süßlichen Mairübchen und der Entenstopfleber. Dekoriert war das Gericht mit etwas Petersilie und einem Stück Blätterteig. Bis auf den übertriebenen Einsatz von Schokolade sehr lecker, der beste Gang dieses Menüs.

Der Lammrücken war perfekt rosa gegart, zart und aromatisch. Als Beilage gab es eine braisierte Frühzwiebel und Pomme Anna. Die Frühzwiebel war mit einer Farce aus Zwiebelwürfeln, Hartkäse und Speck gefüllt. Die Sauce war gut, wirkte aber etwas fettig. Dekoriert war das Gericht mit etwas frittierter Petersilie. Ein solides Gericht ohne große Höhepunkte.

Als Dessert gabe es ein Mille Feuille von Erdbeeren und Vanille mit einem Rhabarber- Sorbet. Die Erdbeeren und die Vanillecreme waren sehr aromatisch und von guter Qualität. Der Blätterteig war sehr dünn und etwas zu hart. Das Rhabarber- Sorbet war eher ein leicht gefrorenes, mit Gelantine stabilisiertes Mousse. Geschmeckt hat es trotzdem auch wenn man sich auf ein richtiges Sorbet gefreut hat. Dekoriert war das Dessert mit etwas Rhabarber- Kompott, Minze und Zitronen Zesten.

Nach dem Essen gab es noch etwas Gebäck (Schokoladen- Madeleines und Cannelés). Geschmacklich ganz in Ordnung aber der Teig war zu fest und zum Teil zu dunkel.

Zu dem Menü hatten wir eine Flasche Selters.

Der Service war freundlich und zuvorkommend, auch wenn das betont junge Personal manchmal etwas zerstreut wirkte. Die Küche verwendet hochwertige Zutaten, die Qualität der Speisen ist gut. Im Detail läßt sich sicher noch einiges an der Konzeption und der Zubereitung verbessern, die Küche hat jedenfalls Potential, auch wenn unsere Erwartungen vielleicht nicht ganz erfüllt wurden.


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