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Das Petit Amour ist ein Restaurant in Hamburg-Ottensen.
Das Restaurant
Name | Petit Amour |
Straße | Spritzenplatz 11 |
Ort | 22765 Hamburg |
Telefon | 040-30 74 65 56 |
mail[at]petitamour-hh.com | |
Webseite | http://petitamour-hh.com |
Das Menü
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Das "Menü début d’automne" kostet 145 €.
Der Abend begann mit ein paar Appetizern.
Ein Ziegenkäse
Profiterole mit
eingelegter
Zwiebel (ganz lecker).
Eine
Brotstange mit
Zwiebel
Confit und
Iberico
Schinken, herzhaft knusprig, der
Schinken schmeckte aber nicht wie
Jamon Iberico (sehr lecker, vielleicht hatte
ich das mit dem Schinken auch falsch verstanden).
Und eine
Blätterteigschnecke mit einer
Oliven-Tapenade,
Tomaten
Confit und
Sardelle, etwas zu fest und die
Sardelle kam kaum zur Geltung (ganz lecker).
Zwischendurch wurden etwas Brot und kleine Brötchen gereicht.
Dazu gab es kräftig gesalzene Butter.
Als erstes richtiges Amuse Gueule gab es gegrillten Pulpo mit einem Püree von gelber Paprika, einem Tomaten Auszug und etwas Basilikum Öl. Der Pulpo war zart und aussen leicht kross und hatte feine Röstnoten. Das Paprika Püree und der Tomaten Auszug hatten ein feines Aroma und eine fein austarierte Säure. Das Basilikum Öl sorgte für ein cremiges Mundgefühl war aber etwas üppig dimensioniert. Sehr lecker.
Das zweite Amuse Gueule nahm dieses Thema in anderer Form noch einmal auf. Der Pulpo wurde hier in Form einer zarten Terrine präsentiert, dazu gab es eine leicht säuerliche, leicht bittere Gazpacho, ein etwas merkwürdig schmeckendes Paprika Eis und wieder das Basilikum Öl. Gerade noch sehr lecker, das Basilikum Öl sorgte wieder für ein fettiges Mundgefühl.
Zart geräucherter Label Rouge Lachs mit Osietra Kaviar und Brunnenkresse
Das Menü begann mit einem zart geräucherten Label Rouge Lachs mit Osietra Kaviar, Brunnenkresse und etwas confierter Zitrone. Der Lachs war sehr zart und hatte eine feine Textur und ein feines Aroma. Sehr lecker.
Terrine von der Foie Gras aus dem Elsass mit Artischocke und confierter Orange
Die Foie Gras Terrine war cremig aber etwas fest. Dazu gab es Artischockenherzen, Artischockencreme und etwas confierte Orange. Gerade noch sehr lecker, Foie Gras, Artischocke und Orange fanden irgendwie nicht zusammen.
Separat gereicht wurde ein Stück Brioche, sehr lecker.
Essenz vom Färöer Kaisergranat mit Staudensellerie und Apfelsorbet
Der Kaisergranat von den Färöer-Inseln war zart und hatte ein feines Aroma. Dazu gab es eine Essenz mit kräftigem Krustentieraroma, Granny Smith Apfel, ein Apfel Sorbet und Staudensellerie. Darauf trohnte noch ein Chip mit der Leber vom Kaisergranat. Sehr lecker aber ich fand den Staudensellerie etwas zu dominant.
Bretonischer Steinbutt „a la dieppoise“ mit Schwertmuschel und Lauchcreme
Der Steinbutt "à la dieppoise" war schön fest und aromatisch. Dazu gab es eine Lauchcreme mit feinem Aroma, verschiedene Muscheln (u.a. Schwertmuschel) und eine aromatische, sehr sahnelastige Sauce. Zusätzliche Sauce wurde in eine Kännchen bereitgestellt. Sehr lecker, einige Muscheln kauten sich aber wie "Kaugummi".
Hirschkalbsrücken mit Kürbis-Quitten-Millefeuille und Haselnusskuchen
Der Hirschkalbrücken war Sous Vide gegart und leicht angebraten, er war zart und aromatisch aber hatte keine Röstnoten. Dazu gab es eine mit Hirsch Ragout gefüllte Cannelloni aus Kürbis, ein Mille Feuille aus Kürbis und Quitte, etwas Haselnuss Kuchen mit Pfeffer und eine aromatische tiefgründige Sauce (Klasse). Zusätzliche Sauce wurde in eine Kännchen bereitgestellt, davon habe ich auch reichlich Gebrauch gemacht. Sehr lecker, die Quitte gab dem Gericht etwas Säure.
Zum Hauptgang hatte ich ein Glas 2011 Château Grand Pey Lescours (0,1 l für 18,50 €). Auch wenn großzügig eingeschenkt wurde war das Preis-Leistungs-Verhältnis doch etwas fragwürdig, den 2004er Château Grand Pey Lescours gab es mal bei Aldi für 8,99 € die Flasche. Der Saint-Emilion Grand Cru ist ein Cuvee aus 70 % Merlot, 25 % Cabernet Franc und 5 % Cabernet Sauvignon, der Alkoholgehalt beträgt 13 % vol. Er hatte eine feine interessante Nase und einen mittleren Körper, für diesem Preis (im Handel) nicht schlecht.
Ich hatte noch kurz über die "Käseauswahl von Monsieur Antony aus dem Nähkästchen" für 25 € nachgedacht. Dafür hätte ich mir 5 Stücke aussuchen dürfen. So sehr ich den Affineur Bernard Antony schätze, mit 5 kleinen Stücken lasse ich mich nicht abspeisen.
Pré Dessert
Als Predessert gab es eine Interpretation des Caipirinha Cocktails. In einer Schale war ein Limetten Gelee, grüne Schokolade mit einem Limetten Mousse und Muscovado Eis und ein Cachaça Granite. Erfrischend aber es fehlte etwas Säure und Alkohol, gerade noch sehr lecker.
Mont Blanc „Petit Amour“ geeiste Marone und Orangenconfit
Beim Dessert drehte es sich um das Thema Maronen. Auf einem Mandel Financier war ein Maronen Mousse, ein Maronen Eis, Orangenschale, Maronenstücke und ein Eis in Form einer Marone angerichtet. Gerade noch sehr lecker, ich bin allerdings auch kein Freund von Maronen.
Zum Abschluß gab es noch ein paar Kleinigkeiten aus der Patisserie (u.a. ein Canele, ein Geleewürfel, ein Financier, ein Trüffel). Alles sehr lecker und so bin ich auch ohne Käsegang satt geworden.
In einer Moccatasse war ein Pudding mit einem Milchschaum angerichtet. Schön vielschichtig, sehr lecker, Klasse.
Zum Essen hatte ich gesprudeltes Trinkwasser (0,75 l für 6,00 €).
Der Service war freundlich und zuvorkommend. Das Petit Amour bietet
eine sehr gute Küche. Chef de Cusine ist Boris Kasprik.
Das war nach 2015 mein zweiter Besuch und an meiner Meinung hat sich nichts
geändert. Bei der Bewertung bin ich näher am Gault Millau als am
Michelin. Für mich stimmt das
Preis-Leistungs-Verhältnis nicht
und Luxusprodukte machen noch lange keine Spitzenküche.
Das Petit Amour belegt zur Zeit in Hamburg Platz 22 (Restaurant Ranglisten), hat 15 Punkte im Gault Millau und einen Michelinstern.
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